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Die Sanierung älterer Gebäude rückt zunehmend in den Vordergrund. Dabei spielt die energetische Optimierung stets eine wichtige Rolle. In vielen Fällen kommen WDV-Systeme nicht in Frage – etwa aus ästhetischen oder denkmalpflegerischen Gründen. Dämmputze wie der Fixit 222 von HASIT stellen hier mehr als nur eine Alternative dar. Architekt Volker Herzog erklärt warum:
Reinhard Bröker Herr Herzog, Sie haben sich intensiv mit dem Thema Dämmputze auseinandergesetzt. Warum?
Volker Herzog Wir hatten ein Projekt in der Freisinger Luckengasse – ein Domherrenhaus aus dem 17. Jahrhundert – das mit seinem Vollziegelmauerwerk natürlich kaum Wärmedämmung bot. Wenn man so ein Haus saniert, geht es immer auch um Wärmedämmung. Bei einem denkmalgeschützten Gebäude darf man in der Regel die Optik nicht verändern. Beispielsweise dürfen auf die Fassade keine Dämmstoffe aufgebracht werden. Zudem sind historische Räume in der Regel schief und verwinkelt. Wollte man das mit einem Dämmstoff versehen, müsste man zunächst den ganzen Untergrund ausgleichen. Das ist ein gewaltiger Aufwand.
Daher haben wir nach einem wirtschaftlichen System gesucht, das genau diese Egalisierung vermeidet und sind auf den Aerogel-Dämmputz von HASIT gestoßen. Durch das Aerogel erreicht man schon bei geringen Schichtdicken eine hervorragende Dämmwirkung. Die historische Wandstärke wird kaum verändert und die ursprüngliche Optik bleibt erhalten. Gleichzeitig lassen sich Unebenheiten des Untergrunds ausgleichen.
Reinhard Bröker Der Aerogel Dämmputz ist kein preiswerter Dämmputz. Spielten wirtschaftliche Überlegungen für Sie keine Rolle?
Volker Herzog Wenn ich eine herkömmliche Dämmung verwende, und die Kosten für den notwendigen Ausgleich des Untergrundes mit einkalkuliere, komme ich in etwa auf die gleichen Kosten pro Quadratmeter, wie für den einfacher zu verwendenden Aerogel-Dämmputz. Spätestens in der langfristigen Betrachtung ist der Aerogel-Dämmputz definitiv die wirtschaftlichere Lösung, denn er zieht weniger bauphysikalische Unwägbarkeiten nach sich als andere Dämmsysteme, etwa in punkto Feuchtigkeit. Der Aerogel-Dämmputz ist diffusionsoffen. Wenn sich Feuchte bildet, wird diese an den Innenraum abgegeben. Das beugt beispielsweise der Schimmelbildung vor.
Reinhard Bröker Was muss der Verarbeiter beim Umgang mit dem Aerogel-Dämmputz beachten?
Volker Herzog Der Putz lässt sich in Sachen Verarbeitung mit jedem anderen hochwertigen Außen- oder Innenputz vergleichen. Er ist beim Auftrag sehr formstabil und selbst die dickeren Putz-schichten tragen von selbst. Man kann ihn mit der normalen Putzmaschine aufbringen. Durch die hohen Luftanteile dauert das Auftragen etwas länger, als bei einem höher verdichteten Material.
Reinhard Bröker Braucht der Dämmputz einen speziellen Untergrund?
Volker Herzog Nein, überhaupt nicht, er kann auf einen herkömmlichen tragfähigen Putzgrund aufgetragen werden. Da das Projekt Luckengasse unter Denkmalschutz steht und der Untergrund nicht ausreichend tragfähig war, mussten wir diesen mit Stroh- oder Schilfmatten als Trägermaterial versehen, aber auch das war völlig problemlos.
Reinhard Bröker Der Aerogel-Dämmputz lässt sich innen und außen auftragen. Welche Vorteile ergeben sich daraus?
Volker Herzog Besonders wenn Anforderungen des Denkmalschutzes zu erfüllen sind, etwa der Erhalt ensemble-prägender Fassaden, bringt ein solcher Putz große Vorteile. Er lässt sich ganz normal auf die Außen- oder Innenfassade aufbringen. Durch die geringen Schichtdicken bleibt die Charakteristik des Gebäudes erhalten und die Auflagen werden erfüllt. Zudem kann der Aerogel-Dämmputz mit jedem Sanierungsputz, Kalkputz und mit sehr vielen Endputzen kombiniert werden. Damit ergibt sich zum ersten Mal überhaupt die Möglichkeit, historische Gebäude auf einen aktuellen Energie-Standard zu bringen ohne ihre Optik zu verändern.
Reinhard Bröker Was hat Sie persönlich bei der Arbeit mit dem Aerogel-Dämmputz begeistert?
Volker Herzog Was ich sehr wichtig und spannend fand, war, dass der Aerogel-Dämmputz auch in dickeren Schichten aufgebracht werden kann. Das ist genau das, was ich im Altbaubereich brauche – ein Material, mit dem ich wunderbar ausgleichen kann, ohne alles gerade machen zu müssen. Ich kann Löcher und Ecken, Sprünge und Winkel bearbeiten, ausgleichen und belassen, wo es denkmalpflegerisch notwendig und ästhetisch sinnvoll ist. Damit habe ich in der Gestaltung ganz andere Optionen, als mit einem herkömmlichen Dämmsystem.
Reinhard Bröker Herr Herzog, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Reinhard Bröker, pathword, Freising.