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Bei der Sanierung des denkmalgeschützten Gutshofs der Stiftung Ecksberg wurde auf authentische Materialien und Putzfassaden geachtet.
Bei der Sanierung und Modernisierung erhaltenswerter Bausubstanz legten Bauherren, Planer und vor allem Denkmalämter besonderen Wert auf die Authentizität der verwendeten Materialien. Große Aufmerksamkeit war hier der Gestaltung von Putzfassaden zu schenken. Eine einfache und bauphysikalisch wirksame Lösung bietet HASIT CALSOLAN, ein Sanierputz-System mit Romankalk, das beim Umbau einer alten Stallung zu einer Förderstätte mit Bäckerei zum Einsatz kam.
Die Stiftung Ecksberg setzte die Sanierung ihres 110 Jahre alten denkmalgeschützten Gutshofs im oberbayerischen Mühldorf a. Inn fort. Vor 25 Jahren hatte sie begonnen, die Anlage des 1910 erbauten Vierseithofs mit seinen Ökonomiegebäuden der ehemaligen Klosteranlage Ecksberg für ihre Zwecke umzugestalten. Den Anfang machte der Ostflügel, der heute für die Förderstätten und die Werkstätten des Technischen Dienstes genutzt wird. Im Nordflügel sind weitere Förderstättengruppen sowie die Seniorentagesstätte untergebracht. Ein weiteres Gebäude ist als Reithalle sowie als landwirtschaftliche Lagerfläche in Gebrauch.
Nach langer Vorplanung war der Westflügel an der Reihe, der zuletzt noch als Pferdestall und Heulager genutzt wurde. Ab Februar 2019 entstand hier Platz für zwei weitere Gruppen der Förderstätte, eine Bäckerei und ein Café. Etwa zwei Drittel des verfügbaren Raumes dient seit Sommer 2020 den beiden Gruppen mit jeweils zehn Plätzen für Menschen mit schwerer geistiger und körperlicher Behinderung.
Die bautechnische Sanierung des alten Stallgebäudes war besonders anspruchsvoll und wurde von der Günther Kneißl KG Bauunternehmung aus Garching ausgeführt. Deren Aufgabe war der vollständige Umbau des Hauses einschließlich aller Erdarbeiten, der Maurer- und Betonarbeiten sowie die Abdichtung und der neue Verputz. Chefin Angela Kneißl-Rehwald kümmerte sich dabei intensiv um die kompletten Baumeisteraufgaben. Die 47 Meter lange und 18 Meter breite Stallung besteht aus Ziegelmauerwerk mit Stampfbeton und zeichnet sich durch eine Gewölbekonstruktion im Erdgeschoss aus. Das aufgesetzte Satteldach mit Schopfwalm war bereits 2005 modernisiert worden und musste nicht weiter verändert werden. „Grundsätzlich war die bestehende Gebäudesubstanz gut erhalten“ erklärt Angela Kneißl-Rehwald. Allerdings konnten die alten Pfeiler die Last des Gewölbes nicht mehr sicher abtragen. „Ihre Fundamente waren für die neue Nutzung nicht mehr ausreichend dimensioniert. Deshalb mussten wir sie so ertüchtigen, dass sie die Lasten aus der neuen darauf gelagerten Bodenplatte sicher aufnehmen und in den Baugrund ableiten können“, so Kneißl-Rehwald.
Die Gebäude des denkmalgeschützten Gutshofes werden von einer landestypischen Putzfassade geprägt. Bei ihrer Sanierung legten Bauherr und Planungsverantwortliche besonderes Augenmerk auf eine fachgerechte Materialität und Ausführung. „Nachdem wir den alten Putz abgeschlagen hatten, wurde das Bestandsmauerwerk sichtbar. Der untere Bereich war über eine Höhe von 1,00 m betoniert. Darüber beginnt das Mauerwerk mit kleinformatigen Ziegelsteinen. Die Fugen waren stellenweise porös. Eine Durchfeuchtung konnten wir nicht feststellen. Das Mauerwerk ist 78 cm stark, wobei es in zwei Schalen aufgemauert wurde. Der Zwischenraum der beiden Ziegelschalen war mit Stampfbeton ausbetoniert, ca. 10 cm stark“, beschreibt Angela Kneißl-Rehwald den konstruktiven Wandaufbau.
Teilweise zweilagige Putzschichten aus CALSOLAN
Die historische Substanz der alten Ziegelwände im Inneren des Hauses sollte unbedingt erhalten werden. Nach eingehenden Beratungen mit dem Baustoffhändler Mauerberger, mit HASIT sowie mit dem Bauherrn, wählte die erfahrene Bauunternehmerin den CALSOLAN Sanierputz von HASIT. Der in diesem Putz verarbeitete natürliche und hydraulische Romankalk zeichnet sich durch eine hohe Feinheit und Porosität aus. Das Material haftet besonders gut auf feuchten Oberflächen, harmoniert gut mit historischen Baumaterialien und lässt sich zudem einfach und schnell verarbeiten.
CALSOLAN wurde als Innenputz an den Außenwandflächen sowie an der neu gemauerten Trennwand zwischen Förderstätte und Bäckerei eingesetzt. „Nach Aufbringen des Verfestigers konnten wir CALSOLAN als Maschinenputz verarbeiten. Teilweise mussten wir zweilagig putzen, da wir bis zu 6 cm Putzstärke aufzubringen hatten“, erklärt Kneißl-Rehwald. „Wegen der sehr kurzen Standzeit von nur rund einem Tag bis zum Aufbringen der zweiten Schicht, sind wir aber schnell vorangekommen.“ Insgesamt besteht der neue Wandaufbau nach der Sanierung aus einem drei bis vier Zentimeter starken Außenputz, der 34 cm dicken äußeren Ziegelschale, einer 10 cm starken Betonschicht, der inneren Ziegelschale von 34 cm und dem CALSOLAN Innenputz mit Stärken von vier bis sechs Zentimetern.
Wichtiger Teil des Umbaus war die Einrichtung einer Bäckerei mit Laden und Café. Hier sollten nicht nur Brezeln und Brote in Bio-Qualität für die rund 600 Bewohner und 1000 Mitarbeiter der Stiftung gebacken werden. Die Initiatoren verstehen den Ort auch als Raum der Begegnung mit Besuchern, die herzlich eingeladen sind im Café zu verweilen und mit den Anwesenden und Bewohnern des Gutshofs ins Gespräch zu kommen.
In diesen neu gestalteten Bereichen im Erdgeschoss und im Café setzte das Team von Angela Kneißl-Rehwald als Grund- und Oberputz HASIT 650 in einer Stärke von 0,5 mm auf die Wände. In der darüber liegenden Etage kam ein Kalkputz HASIT 666 zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen wohnbaubiologischen und raumklimaregulierenden, dampfdiffusionsoffenen Putz, bestehend aus hoch hydraulischem natürlichem Kalk. Im Außenbereich von Förderstätte und Bäckerei erfolgten die notwendigen Ausbesserungen mit dem Grundputz HASIT Hasolan, einem reinen, zementfreien NHL5 Kalk, in 4 mm Stärke und dem Oberputz HASIT Kellenwurf 700, in 4 mm bis 6 mm Stärke. Die Fensterlaibungen wurden mit dem ebenfalls auf Kalk basierenden Aerogel-Hochleistungsdämmputz HASIT Fixit 222 ausgeführt.
Das Café, das sich direkt am Inntal-Radweg befindet, wurde im Sommer 2020 eröffnet und lädt seitdem Gäste nicht nur mit seinen 40 Sitzplätzen im Innenbereich, sondern auch mit einer Sonnen-Terrasse zum Verweilen ein.
Über die Stiftung Ecksberg
Die Stiftung Ecksberg ist eine eigenständige kirchliche Stiftung, die schwerpunktmäßig Langzeitbetreuung für geistig, psychisch und mehrfach behinderte Erwachsene anbietet und in verschiedene Wohn- und Arbeitsbereiche gegliedert ist. Sie ist auf die Region im östlichen Oberbayern ausgerichtet und bietet etwa 1000 Arbeitsplätze im sozialen, technischen, kaufmännischen, landwirtschaftlichen und pflegerischen Bereich an. Die im Jahr 1852 gegründete Einrichtung betreut an ca. 30 Standorten in den Landkreisen Mühldorf und Altötting etwa 600 Menschen im Lebensbereich Wohnen und ca. 630 Personen im Lebensbereich Arbeit und Förderung. Rund 160 Menschen werden in weiteren ambulanten Feldern begleitet. Die eigenen Beratungsangebote erstrecken sich auf die Landkreise der gesamten Region Südostoberbayern. In zwei Tochtergesellschaften werden zudem mit insgesamt ca. 120 Mitarbeitern weitere Angebote im Bereich der stationären Altenhilfe und in einem Inklusionsbetrieb realisiert.
„Die Ecksberger Förderstätten als Teil des Lebensbereichs Arbeit und Förderung verstehen sich als ein Ort der Begegnung und der persönlichen Entwicklung. Das Angebot richtet sich an alle Personen, die nicht bzw. noch nicht am Auftrag der Werkstatt für behinderte Menschen mitwirken können. Ihre Aufgabe ist es, unter intensiv- und heilpädagogischen Ansatzpunkten den Menschen mit Behinderung außerhalb seines Wohnbereichs zu begleiten und ganzheitlich zu fördern“, beschreibt der Träger sozialer Einrichtungen und Dienste seine Philosophie.
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